Begonien: Blattvermehrung
Die Vermehrung von Begonien ist eigentlich ganz einfach und leicht. Sie kann durch Stecklinge, durch Rhizome oder durch Blattstecklinge erfolgen. Die Bewurzelung der Spitzen (der Pflanzenspitzen) ist einfach und kann auf die gleiche Weise erfolgen wie die Bewurzelung von Stecklingen anderer Pflanzen (siehe z. B. die Lektion über Kohleria). Das Abstechen von Begonienrhizomen (der dicke, schuppige Stängel, der entlang der Bodenoberfläche wächst) ist ebenfalls einfach und kann auf die gleiche Weise wie bei anderen rhizomatösen Pflanzen durchgeführt werden (siehe zum Beispiel die Lektion über Rhizome an anderer Stelle auf diesen Seiten).
Das Bewurzeln von Begonienblättern ist ähnlich wie das Bewurzeln von Veilchenblättern, aber in mancher Hinsicht einfacher.
Füllen Sie zunächst einen Topf mit Ihrer Bewurzelungsmischung. Unsere ist im Grunde unsere normale Blumenerde mit viel mehr Vermiculit und Perlit. Wichtig ist, dass diese Mischung sehr locker und porös ist. Packen Sie die Erde nicht in den Topf. Wenn die Erde angefeuchtet ist, sollte sie nicht von selbst absinken, sondern leicht mit den Fingern nach unten gedrückt werden können.
Geben Sie genug (leicht gedüngtes) Wasser hinzu, damit die Erde feucht, aber nicht nass ist.
Hier sind einige Werkzeuge, die sich als nützlich erweisen werden. Ein Schneidebrett. Das kann ein einfaches Stück Holz oder eine Platte aus hartem Plastik sein. Du kannst ein gutes Brett in einem Bastelgeschäft oder einem Bürobedarfsladen in deiner Nähe finden. Ein scharfes Messer oder Rasiermesser. Wir verwenden Modelliermesser („Exacto“-Klingen) oder ein Skalpell. Begonienblätter sind dünn und papierähnlich, daher brauchst du ein scharfes Messer, um sie leicht und sauber zu schneiden.
Eine Pinzette ist ebenfalls praktisch, denn damit kannst du die Blattteile leichter greifen als mit deinen Fingern. Außerdem solltest du eine Möglichkeit haben, deine Stecklinge zu kennzeichnen – ein Pflanzenetikett aus Plastik eignet sich gut.
Schneide dein Begonienblatt mit deinem scharfen Messer in Abschnitte. Der mittlere Teil, an dem der Blattstiel befestigt ist, wird ähnlich wie ein Veilchenblatt bewurzelt.
Die äußeren Teile des Blattes können in „Dreiecke“ oder Keile geschnitten werden. Jeder dieser Blattkeile kann dann wie ein Blatt ohne Blattstiel bewurzelt werden. Begonien wurzeln leicht – wie Streptocarpus, fast jeder Teil des Blattes, der mit der Schnittseite nach unten in die Erde gelegt wird, wurzelt.
Gleich wie bei einem afrikanischen Veilchenblatt schneiden wir den Blattstiel in einem 45-Grad-Winkel (Schnittseite nach oben), etwa 1/4″ von der Basis der Blattspreite entfernt.
Die verbleibenden Blattteile werden in Keile geschnitten. Sie werden feststellen, dass viele von ihnen nicht einmal Blattstiele haben. Wir bewurzeln sie jedoch mit der Mitte oder Innenseite des Blattes in die Erde – bei dieser Sorte zeigt das gelbe „Auge“ des Blattes, wo die Mitte war (nicht alle sind so offensichtlich).
Wurzeln Sie die Begonienblätter ähnlich wie ein Veilchenblatt. Drücken Sie sie mit dem Blattstiel nach unten oder mit der Mitte nach unten (für die Keile ohne Blattstiel) in die Erde.
Drücken Sie die Erde sanft um die Basis jedes einzelnen Blattes herum an (nicht festdrücken). Beschriften Sie Ihren Topf!
Sobald Sie Ihre Begonienblätter angewurzelt haben, stellen Sie den Topf und die Blätter in einen durchsichtigen Behälter (ein Plastikbeutel eignet sich gut) und stellen Sie ihn an einen Ort, an dem er etwas Licht abbekommt (aber kein heißes, intensives Licht).
Nach ein paar Monaten werden Sie sehen, wie aus Ihren Stecklingen Pflänzchen sprießen. Wenn sie groß genug sind, dass Sie sie sicher trennen können, können sie einzeln in ihre eigenen Töpfe getopft werden.