Definitionen von Informationskompetenz

Es gibt verschiedene Ansichten über Informationskompetenz:

  • Es gibt diejenigen, die sagen, dass Informationskompetenz nur eine natürliche Entwicklung in diesem Bereich ist. Für diese Fachleute fasst die Informationskompetenz alle früheren Konzepte zusammen und fügt zusätzliche Bedeutungsnuancen hinzu.
  • Andere behaupten entschlossen, dass Informationskompetenz nur ein neuer Name für das ist, was wir schon immer getan haben. Für diese Leute liegt der einzige Vorteil der Informationskompetenz darin, dass sie aktuelle gesellschaftliche und bildungspolitische Trends aufgreift und vielleicht auch von Außenstehenden besser verstanden wird.
  • Schließlich gibt es diejenigen, die der festen Überzeugung sind, dass Informationskompetenz ein neues Konzept ist und dass es eine neue Art des Denkens über die beruflichen Ziele und Verantwortlichkeiten von Bibliothekaren darstellt (Rockman, 2004).

Auch wenn einige der Meinung sind, dass es sich bei der Debatte nur um eine semantische Übung handelt, ist die Definition dessen, was wir unter „Informationskompetenz“ verstehen, von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung informationsbezogener Kompetenzen. Wenn wir nicht genau wissen, was „Informationskompetenz“ ist, wie können wir sie dann entwickeln oder fördern, und – was noch wichtiger ist – wie können wir wissen, ob wir erfolgreich waren.

Der Begriff „Informationskompetenz“ wurde erstmals 1974 von Paul G. Zurkowski geprägt. Nach Zurkowski ist ein informationskompetenter Mensch jemand, der gelernt hat, ein breites Spektrum von Informationsquellen zu nutzen, um Probleme bei der Arbeit und im täglichen Leben zu lösen. Zurkowskis Definition hat auch über 30 Jahre später noch Gültigkeit.

Ob nun aber Informationskompetenz ein völlig neues Konzept ist oder nur die derzeit beliebteste Formulierung, scheint sich der Begriff Informationskompetenz als Ersatz für Benutzerschulung, bibliografische Unterweisung, Unterweisung in bibliothekarischen Fertigkeiten und andere früher geprägte Bezeichnungen durchgesetzt zu haben (Rockman, 2004).

Berufsverbände wie:

  • American Library Association,
  • Association of School Librarians und
  • Association for Educational Communications and Technology haben alle Dokumente erstellt, die dieses Konzept beschreiben.

Es scheint, dass der Begriff Informationskompetenz zwar akzeptiert ist, aber die Bedeutung des Begriffs sehr unterschiedlich ist. Noch mehr als seine Vorgänger scheint der Begriff Informationskompetenz schwer zu fassen zu sein.

Im Jahr 1985 beschreibt Patrica S. Breivik Informationskompetenz als ein integriertes Bündel von Fähigkeiten und die Kenntnis von Werkzeugen und Ressourcen.

Informationskompetenz wird durch Ausdauer, Aufmerksamkeit für Details und eine kritische, bewertende Sichtweise des gefundenen Materials entwickelt. Breivik betrachtet Informationskompetenz auch als eine Form der Problemlösung.

Der 1989 veröffentlichte Abschlussbericht des Presidential Committee on Information Literacy der American Library Association (ALA) beschreibt den informationskompetenten Menschen als jemanden, der in der Lage ist, einen Informationsbedarf zu erkennen und Informationen zu finden, zu bewerten und effektiv zu nutzen. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Vorbereitung auf lebenslanges Lernen.

Quelle: http://www.highereducation.org/crosstalk/ct1001/news1001-townlibrary.shtml

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