Gehörnter Uhu

Detail eines Uhu-Auges

Die Systematik, welche Arten zu den Gehörnten Eulen gezählt werden sollen, ist derzeit im Umbruch. Während die Cytochrom-b-Sequenzdaten der mitochondrialen DNA (mtDNA) die Entscheidung einiger begünstigen, die Schnee-Eule als einen an die arktischen Bedingungen angepassten Uhu zu betrachten und sie zu Bubo zu stellen, wird dies nicht von allen Autoritäten akzeptiert, da viele immer noch Nyctea bevorzugen.

Gleichermaßen besteht Uneinigkeit über die Entscheidung einiger, die vier Fischeulen, die zuvor in der Gattung Ketupa waren, vorläufig ebenfalls zu Bubo zu stellen, was ein gutes Stück Verwirrung stiftet. Die mtDNA-Cytochrom-b-Daten deuten zwar darauf hin, dass in diesem Fall auch die Scotopelia-Fischeulen in die Gattung Bubo aufgenommen werden müssten, damit Bubo monophyletisch wird. Andererseits wird die Gattung dann recht groß und undefiniert, und Bubo im erweiterten Sinne scheint aus zwei verschiedenen Kladen zu bestehen. So können die Fisch- und Fischereieulen alternativ in Ketupa vereinigt werden, wenn einige abweichende Uhus – zumindest die Binden-, Flecken- und Usambara-Uhus, vielleicht auch der Fraser-Uhu und vielleicht andere – ebenfalls in diese Gattung verschoben werden. Da einige rätselhafte Uhuarten noch weitgehend unerforscht sind und andere – wie z.B. der Verreaux-Uhu – ungeklärte Verwandtschaftsverhältnisse aufweisen, ist weitere Forschung notwendig.

Lebende ArtenBearbeiten

Die folgenden lebenden Eulen werden gewöhnlich zu Bubo gerechnet:

  • Schneeeule, Bubo scandiacus (umstritten)
  • Waldohreule, Bubo virginianus
    • Südamerikanische Waldohreule, Bubo virginianus nacurutu
  • Zwergohreule, Bubo magellanicus
  • Eurasischer Uhu, Bubo bubo
  • Indischer Uhu, Bubo bengalensis
  • Pharao-Uhu, Bubo ascalaphus
  • Kap-Uhu, Bubo capensis
    • Mackinders Uhu, Bubo (capensis) mackinderi
  • Schreiadler, Bubo africanus
  • Arabischer Uhu, Bubo milesi
  • Grauer Uhu, Bubo cinerascens
  • Fraser-Uhu, Bubo poensis
  • Usambara-Uhu, Bubo vosseleri
  • Fleckenbauch-Uhu, Bubo nipalensis
  • Bindenadler, Bubo sumatranus
  • Shelley-Uhu, Bubo shelleyi
  • Verreaux-Uhu, Bubo lacteus
  • Röteladler, Bubo coromandus
  • Akun-Uhu, Bubo leucostictus
  • Philippinenadler, Bubo philippensis
Eurasischer Uhu (Bubo bubo)

Gelegentlich als diese Gattung bezeichnet:

  • Blakiston’s fish owl, Ketupa blakistoni
  • Brown fish owl, Ketupa zeylonensis
  • Tawny fish owl, Ketupa flavipes
  • Buffy fish owl, Ketupa ketupu
  • Pel’s fishing owl, Scotopelia peli
  • Rufous fishing owl, Scotopelia ussheri
  • Vermiculated fishing owl, Scotopelia bouvieri

Fossil recordEdit

Named and distinct Bubo species are:

  • Bubo florianae (Spätmiozän von Csákvár, Ungarn, vorläufig hierher gestellt)
  • Bubo leakeyae (Frühpleistozän von Tansania)
  • Bubo binagadensis (Spätpleistozän von Binagady, Aserbaidschan)
  • Bubo osvaldoi (Pleistozän von Kuba)

Es wurden auch einige bemerkenswerte unbeschriebene Fossilien prähistorischer Horneulen, meist recht fragmentarische Überreste, gefunden:

  • Bubo sp. (Spätpliozän von Senèze, Frankreich)
  • Bubo sp. (Spätes Pliozän von Rębielice Królewskie, Polen; vorläufig hier platziert)
  • Bubo sp. (Spätpleistozän von San Josecito Cavern, Mexiko)

Das Exemplar UMMP V31030, ein spätpliozäner Coracoid aus der Rexroad-Formation von Kansas (USA), kann weder Bubo noch Strix eindeutig zugeordnet werden. Dieses Fossil gehört zu einem Taxon, das von der Größe her dem Großen Habichtskauz (B. virginianus) oder dem Großen Steinkauz (S. nebulosa) ähnelt.

Die Sinclair-Eule (Bubo sinclairi) aus dem spätpleistozänen Kalifornien könnte eine Paläounterart des Großen Habichtskauzes gewesen sein, während die etwa zeitgleiche Bubo insularis aus dem zentralen und östlichen Mittelmeerraum als jüngeres Synonym einer Paläounterart der Braunen Fischeule angesehen wurde. Weitere Paläounterarten werden auf der entsprechenden Artenseite diskutiert.

Es hat sich herausgestellt, dass mehrere mutmaßliche Bubo-Fossilien von verschiedenen Vögeln stammen. Die Ohreulen „Bubo“ incertus und „Bubo“ arvernensis aus dem späten Eozän/frühen Oligozän werden jetzt in die fossilen Schleiereulen-Gattungen Nocturnavis bzw. Necrobyas eingeordnet. „Bubo“ leptosteus wird jetzt als primitive Eule in der Gattung Minerva (früher Protostrix) anerkannt. „Bubo“ poirreiri aus dem späten Oligozän oder frühen Miozän von Saint-Gérard-le-Puy in Frankreich wird jetzt in die Gattung Mioglaux gestellt.

Dagegen war der vermeintliche fossile Reiher „Ardea“ lignitum aus dem späten Pliozän von Plaue-Rippersroda (Deutschland) offenbar eine Eule und steht Bubo nahe oder gehört wahrscheinlich sogar hierher. Aufgrund seines Alters – vor etwa 2 Millionen Jahren – wird er heute in der Regel dem eurasischen Uhu zugerechnet.

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