Geomorphologie von Kohleflözbränden

Kohlebrände treten in natürlichen Kohleflözen unter Tage, in freiliegenden Flözen an der Oberfläche und in Kohlelagern oder Halden auf. Die Brände entzünden sich durch spontane Verbrennung oder natürliche oder anthropogene Ursachen. Sie werden aus China, Indien, den USA, Südafrika, Australien und Russland sowie aus vielen anderen Ländern gemeldet. Kohlebrände führen zum Verlust einer wertvollen Ressource (Kohle), zur Emission von treibhausrelevanten und giftigen Gasen und zur Beeinträchtigung der Vegetation. Ein gefährlicher Aspekt der Brände ist die Bedrohung lokaler Minen, Industrien und Siedlungen durch den Volumenverlust unter Tage. Oberflächeneinstürze in Brandgebieten sind keine Seltenheit. Kohlebrände haben somit erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung der Landschaft. Auf der Grundlage von mehr als einem Jahrzehnt Erfahrung mit der In-situ-Kartierung von Kohlebrandgebieten weltweit wird ein allgemeines Klassifizierungssystem für Kohlebrände vorgestellt. Außerdem wird die Geomorphologie von Kohleflözbränden im Detail erläutert. Die wichtigsten Landformen, die mit diesen Bränden in Verbindung stehen und von ihnen verursacht werden, werden vorgestellt. Zu den Landformen gehören Erscheinungen, die sich aus der Frakturierung der Gesteinsoberfläche ergeben, wie Klüfte, Risse, Trichter, Schlote und Schwämme. Zu den weiteren Erscheinungsformen, die sich aus der Senkung der Gesteinsoberfläche ergeben, gehören Dolinen, Gräben, Vertiefungen, partielle Oberflächensenkungen, große Oberflächensenkungen und Rutschungen. Zu den weiteren geomorphologischen Erscheinungsformen von Kohlebränden gehören freiliegende Ascheschichten, pyrometamorphes Gestein und fumarolische Mineralien. Der Ursprung, die Entwicklung und die mögliche zukünftige Entwicklung dieser Merkmale werden erläutert, und es werden Beispiele aus In-situ-Untersuchungen sowie aus hochauflösenden Satellitendatenanalysen vorgestellt. Die Geomorphologie von Kohlebränden ist bisher nicht systematisch dargestellt worden. Die Kenntnis der Geomorphologie von Kohlebränden ermöglicht die Erkennung von unterirdischen Kohlebränden anhand der unterschiedlichen Erscheinungsformen an der Oberfläche. Darüber hinaus ermöglicht sie eine Beurteilung der Sicherheit des von Kohlebränden betroffenen Geländes. Darüber hinaus sind geomorphologische Merkmale Indikatoren für das Brandstadium von Bränden. Schließlich hilft die Geomorphologie von Kohlebränden bei der Erklärung von Landschaftsmerkmalen, deren Auftreten sonst nicht verstanden würde. Obwohl durch Kohlebrände verursachte thermische Anomalien und Gasfreisetzungen ebenfalls Anzeichen für die Aktivität von Kohlebränden sind, wie sie von vielen Forschern untersucht wurden, ist keine Bewertung vollständig ohne eine solide geomorphologische Kartierung der durch Brände verursachten geomorphologischen Merkmale.

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