Penis-Transplantation: First US Experience

Zielsetzung: Wir beschreiben die erste erfolgreiche Penistransplantation in den Vereinigten Staaten bei einem Patienten mit einer subtotalen Penisektomie wegen Peniskrebs in der Vorgeschichte.

Hintergrund: Die Penistransplantation stellt ein neues Paradigma für die Wiederherstellung des anatomischen Aussehens, der Urinableitung und der sexuellen Funktion nach dem Verlust von Urogenitalgewebe dar. Bislang wurden weltweit nur 2 Penistransplantationen durchgeführt.

Methoden: Nach Genehmigung durch den institutionellen Prüfungsausschuss wurden umfangreiche medizinische, chirurgische und radiologische Untersuchungen des Patienten durchgeführt. Seine Eignung wurde von einem multidisziplinären Team aus Chirurgen, Ärzten, Psychiatern, Sozialarbeitern und Pflegekoordinatoren geprüft. Nach der Identifizierung des geeigneten Spenders und der Induktion des Empfängers mit Antithymozytenglobulin erfolgten die Entnahme des Allotransplantats und die Vorbereitung des Empfängers zeitgleich. Es wurden Anastomosen der Urethra, der Korpora, der Arteria cavernosa und der dorsalen Arterien, der Vena dorsalis und der dorsalen Nerven durchgeführt sowie ein Hautstiel des Spenders als Allotransplantat eingesetzt. Die Erhaltungsimmunosuppression bestand aus Mycophenolatmofetil, Tacrolimus und Methylprednisolon.

Ergebnisse: Intraoperativ wies das Allotransplantat eine ausgezeichnete Kapillarfüllung und starke Dopplersignale nach der Revaskularisation auf. An den postoperativen Tagen (PODs) 2 und 13 waren erneute operative Eingriffe zur Hämatom-Evakuierung und zum Debridement von Hautschorf erforderlich. Nach 3 Wochen wurden im Urethrogramm keine Anastomosenlecks festgestellt, und der Katheter wurde entfernt. Eine steroidresistente Abstoßung entwickelte sich am 28. Tag (Banff I), schritt bis zum 32. Tag (Banff III) fort und erforderte eine erneute Behandlung mit Methylprednisolon und Antithymozytenglobulin. Nach 7 Monaten hat der Patient das Gefühl für den Penisschaft teilweise wiedererlangt und hat eine spontane Tumeszenz des Penis. Unser Patient berichtet über eine erhöhte allgemeine Gesundheitszufriedenheit, eine dramatische Verbesserung des Selbstbildes und Optimismus für die Zukunft.

Schlussfolgerungen: Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, eine Penistransplantation mit hervorragenden Ergebnissen durchzuführen. Außerdem zeigt diese Erfahrung, dass eine Penistransplantation mit konventioneller Immunsuppression erfolgreich durchgeführt werden kann. Wir schlagen vor, dass unsere erfolgreiche Erfahrung mit der Penistransplantation ein Proof of Concept für eine Weiterentwicklung der rekonstruktiven Transplantation darstellt.

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