Schlingpflanzen: Was sie sind, Beispiele, Verwendung
Kriechpflanzen oder „Schlingpflanzen“ sind im Allgemeinen kleine, rankende Pflanzen, die dicht am Boden wachsen. Sie werden auch als ausläuferbildende Pflanzen bezeichnet.
Wenn ihre Ranken lang genug sind und man sie an einem Bauwerk hochklettern lassen will, muss man sie führen (trainieren) und an einer Stütze befestigen, damit sie überhaupt eine große Höhe erreichen. In diesem Sinne unterscheiden sie sich von „Kletterpflanzen“, die eine andere Klasse von Reben sind. Sie können die Reben zum Beispiel locker mit Schnüren an der Struktur festbinden. Sogar einige Pflanzen, die von Natur aus eher aufrecht wachsen, brauchen oft eine solche Hilfe.
Die meisten echten Schlingpflanzen sind jedoch kleinere Pflanzen, die scheinbar einfach „auf dem Bauch“ über den Boden kriechen, diese sind normalerweise gute Bodendecker. Man sollte sie nicht zum Klettern zwingen, denn dafür sind sie einfach zu kurz. Die längsten Ranken gehören zur Kriechmyrte und zum Kriechwacholder. Lassen Sie sich aber nicht von den üblichen Namen täuschen: Einige Pflanzen mit „Schlingpflanze“ im Namen sind kräftige Kletterpflanzen, darunter die Virginia-Schlingpflanze (Parthenocissus quinquefolia).
Beispiele für Schlingpflanzen
Viele der hoch geschätzten Schlingpflanzen sind blühende Bodendecker. Einige Bodendecker werden jedoch nicht nur wegen ihrer Blüten, sondern auch wegen ihrer Blätter angebaut. Die kriechenden Wacholder (Juniperus) sind sehr beliebt. Sie sind bodenbedeckende Sträucher und werden wegen ihres immergrünen Laubs und ihrer Fähigkeit, die Erosion einzudämmen, geschätzt. Die Japanische Wolfsmilch (Pachysandra terminalis), die ebenfalls immergrün ist, wird als mehrjährige Pflanze und nicht als Strauch eingestuft.
Die Angelina-Fetthenne (Sedum rupestre Angelina) hat in manchen Jahren einen Blütenstand, aber die meisten Menschen bauen sie nicht wegen der Blüten an (die sie manchmal entfernen). Was die Gärtner an Angelina schätzen, sind ihre goldgelben Blätter. Die Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum) wird fast gleichermaßen für ihre Blüten und ihre bunten Blätter geschätzt. Für ein völlig anderes Aussehen (und eine Pflanze, die so kurz bleibt, wie eine Pflanze nur sein kann), versuchen Sie Schottisches Moos (Sagina subulata Aurea) oder das ähnliche Irische Moos (Sagina subulata).
Wenn du aber Pflanzen mit auffälligen Blüten für deine Landschaft willst, schau dir acht blühende Schlingpflanzen an:
- Phlox subulata
- Phlox stolonifera
- Creeping Jenny (Lysimachia nummularia)
- Creeping Thyme (Thymus serpyllum, zum Beispiel)
- Bügelkraut (Ajuga reptans)
- Kriechende Myrte (Vinca minor)
- Drachenblut-Sedum (Sedum spurium Drachenblut)
- Schnee-(Cerastium tomentosum)
Invasive oder problematische Kriechpflanzen
Die Kriechende Jenny ist eine invasive Pflanze in Nordamerika. Um sie in Grenzen zu halten, sollte man sie in Blumenampeln anbauen. Andere invasive Pflanzen sind das Günsel und die Kriechmyrte.
Viele Kriechpflanzen sind nicht unbedingt wünschenswert. Einige gehören zu den üblichen Rasenunkräutern, darunter:
- Kriechendes Knabenkraut (aber eine bunte Art, Glechoma hederacea Variegata, wird für den Landschaftsbau verkauft)
- Portulak (Portulaca olearacea)
- Hornkraut (Lotus corniculatus)
- Klee (Trifolium spp.)
Der Englische Efeu (Hedera helix) ist ebenfalls eine weithin verachtete Rebe, da sie invasiv ist. Die Trompetenranke (Campsis radicans) ist viel zu aggressiv für Menschen, die einen ordentlichen Garten haben wollen. Die Meinungen gehen natürlich weit auseinander. Viele würden sich dagegen wehren und sagen, dass Portulak und Klee sehr wünschenswerte Pflanzen sind. Portulak ist essbar. Aber im Gegensatz zu den anderen Schlingpflanzen ist er einjährig und nicht mehrjährig.
Verwendung im Landschaftsbau
Die allgemeine Verwendung einer Schlingpflanze ist als Bodendecker. Diejenigen, die stark blühen, dienen nicht nur praktischen Zwecken (Erosionsschutz, Unkrautbekämpfung und mehr), sondern sind auch sehr schön in der Landschaft. Vor allem der Kriechende Phlox (P. subulata und P. stolonifera) kann dynamische Farbspiele bieten. Viele Gärtner lieben den Anblick des Phlox, wenn er im Frühjahr in voller Blüte einen Hang hinunterfällt.
Der Kriechende Thymian ist eine der am kürzesten blühenden Schlingpflanzen. Eine andere ist der kriechende Ehrenpreis (Veronica Tidal Pool), der kleine blaue Blüten trägt. Beide sind oft nicht größer als 1 Zoll. Solche Pflanzen sind ideal für die Verwendung um Gartentrittsteine oder in anderen Bereichen mit Fußgängerverkehr, weil das gelegentliche Betreten sie nicht beschädigt.
Da sie niedrig am Boden bleiben, sind andere logische Verwendungen für Schlingpflanzen:
- Einfassungspflanzen
- in der vorderen Reihe eines Blumenbeetes (weil sie die Pflanzen dahinter nicht verdecken)
- Einige der gutmütigen Exemplare, wie z.B. das Drachenblut-Sedum, eignen sich auch für Steingärten (achten Sie aber darauf, dass der Wasserbedarf der betreffenden Pflanze dem der umgebenden Pflanzen entspricht).