Verwendung von Spironolacton bei der Behandlung von Hirsutismus
Zusammenfassung
Spironolacton (Aldacton), 100 mg bis 200 mg täglich, hat antiandrogene Wirkungen, die die Behandlung von Androgenexzess-Syndromen, insbesondere schwerem Hirsutismus, verbessern können. Eine Kombinationstherapie mit einem oralen Kontrazeptivum oder mit Dexamethason scheint eine positive Wirkung zu haben. Die Nebenwirkungen sind vorübergehend. Das Medikament sollte während der Schwangerschaft und bei Frauen mit einer familiären Vorgeschichte von Brustkrebs vermieden werden, obwohl es keinen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Spironolacton und Brustmalignität gibt.
PIP: Spironolacton (Aldactone) scheint ein Potenzial zur Behandlung von Androgenexzess-Syndromen, einschließlich Hirsutismus, zu haben. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen senkt Spironolacton die Testosteronproduktion und erhöht die metabolische Clearance. Der erste Hinweis darauf, dass dieser Wirkstoff eine Wirkung auf Hirsutismus hat, war ein glücklicher Zufall – ein zufälliger Befund bei einer Patientin, die wegen Bluthochdruck behandelt wurde. Nachfolgende Studien haben weitgehend bestätigt, dass bei Frauen, die Spironolacton erhalten, die Verdunkelung und Vergröberung der Haare nicht weiter fortschreitet, das Wachstum vorhandener Haare verlangsamt ist und der Durchmesser des Haarschafts abnimmt. In Kombination mit Dexamethason oder einem oralen Kontrazeptivum scheint Spironolacton die Intervalle zwischen den Haarwuchskuren zu verlängern. Es wurde vermutet, aber nicht belegt, dass Spironolacton einen hyperandrogenen Eisprung korrigieren könnte. Diese Anwendung sollte jedoch wegen möglicher antiandrogener Wirkungen auf den Fötus vermieden werden. Zu den geringfügigen Nebenwirkungen der Behandlung mit Spironolacton gehören zeitlich begrenzte Lethargie, Magenverstimmung und Menstruationsunregelmäßigkeiten. Es besteht jedoch die Sorge, dass dieser Wirkstoff die Brust stimulieren und zur Entstehung von Brustkrebs beitragen könnte. Daher sollte es nicht von Patientinnen mit einer familiären Vorgeschichte von Brustkrebserkrankungen eingenommen werden. Darüber hinaus sollte das Medikament nicht in der Schwangerschaft verwendet werden, und Anwenderinnen im fortpflanzungsfähigen Alter sollten über eine wirksame Verhütungsmethode verfügen. Die derzeitige Dosierungsempfehlung beträgt 100-200 mg Spironolacton/Tag in 2 geteilten Dosen in Kombination mit entweder 35 mcg Ethinylestradiol und 0,5 mg Norethindron oder mit 50 mg Ethinylestradiol und 1 mg Ethynodioldiacetat.