Anti-Transglutaminase-Antikörper und Zöliakie
Hintergrund: Anti-Endomysial-Antikörper haben eine hohe Spezifität für Zöliakie, aber die Messungen sind durch die Notwendigkeit von Affen-Ösophagus begrenzt, einem Substrat, das teuer ist und nur begrenzt verfügbar und ethisch akzeptiert ist. Kürzlich wurde Gewebetransglutaminase als das endomysiale Autoantigen bei Zöliakie identifiziert.
Zielsetzung: Untersuchung der Aussagekraft von Serum-Transglutaminase-Antikörperspiegeln bei Zöliakie-Patienten und Bewertung ihrer Sensitivität und Spezifität im Vergleich zu serologischen Standardtests.
Methoden: Serum-IgA-Anti-Gewebe-Transglutaminase-Antikörpertiter (gemessen mittels ELISA), IgA-Anti-Gliadin-Antikörpertiter (gemessen mittels eines kommerziellen ELISA) und Anti-Endomysial-Antikörpertiter (gemessen mittels indirekter Immunfluoreszenz) wurden bei 46 unbehandelten und 14 behandelten Patienten mit bioptisch nachgewiesener Zöliakie sowie bei 145 erkrankten und gesunden Kontrollpersonen bestimmt.
Ergebnisse: Alle Patienten mit unbehandelter Zöliakie waren positiv für Anti-Endomysial- und Anti-Tissue-Transglutaminase-Antikörper (Sensitivität 100%). Einundsiebzig Prozent der behandelten Zöliakiepatienten waren Anti-Gewebetransglutaminase-Antikörper-negativ. Fünf von 145 erkrankten und gesunden Kontrollpersonen wiesen niedrige Titer von Anti-Gewebe-Transglutaminase-Antikörpern auf (Spezifität 97 %); keine Kontrollperson war Anti-Endomysial-Antikörper-positiv.
Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Sensitivität und Spezifität von IgA-Anti-Gewebe-Transglutaminase-Antikörpern bei der Diagnose von Zöliakie in hohem Maße mit Anti-Endomysial-Antikörpern korreliert. Der ELISA für IgA-Anti-Gewebe-Transglutaminase-Antikörper ist quantitativ und einfach durchzuführen und stellt eine valide Alternative zur indirekten Immunfluoreszenz für Anti-Endomysial-Antikörper beim Screening auf Zöliakieverdacht dar.