Visuelle Diagnose
Diagnose:
Dieser Patient hat Phlegmasia cerulea dolens (PCD).
PCD ist die Bezeichnung für eine tiefe Venenthrombose der unteren Extremitäten, die eine Ischämie der Gliedmaßen verursacht und durch eine starke Schwellung und Blaufärbung der Extremitäten gekennzeichnet ist. Es handelt sich dabei um die schwerere Form der Phlegmasia alba dolens (PAD), die zu venöser Gangrän führen kann. Die PAD/PCD betrifft meist die unteren Extremitäten, wobei die linke Seite häufiger betroffen ist. Die Erkrankung tritt häufiger bei Männern auf, wobei der häufigste Risikofaktor eine bösartige Erkrankung ist. Der Beginn kann schleichend oder fulminant sein, und mit fortschreitendem Verlauf können die Patienten Blasen, Parästhesien, motorische Schwäche und ein Kompartmentsyndrom entwickeln. In vierzig bis 60 % der Fälle sind die Kapillaren betroffen, was zu einer irreversiblen venösen Gangrän führen kann. Die Amputationsrate liegt bei 12 % bis 50 %, die Gesamtmortalität bei 20 % bis 40 %, wobei 30 % der Todesfälle durch PCD auf eine Lungenembolie zurückzuführen sind. Die Diagnose wird klinisch bei Patienten gestellt, die in der Bildgebung eine ausgedehnte TVT aufweisen. Sobald der Verdacht besteht, sollte eine Behandlung mit Antikoagulation und Hochlagerung der betroffenen Extremität eingeleitet werden. Das Ziel der Antikoagulation ist es, die Ausbreitung des Thrombus zu stoppen und eine Lungenembolie zu verhindern.