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Menschlicher Achselgeruch: Gibt es seitenbezogene Wahrnehmungsunterschiede?
„Die meisten Studien über die Wahrnehmung menschlicher sozialer Gerüche im Achselschweiß unterscheiden nicht zwischen Proben aus der rechten und linken Achselhöhle. Es kann jedoch sein, dass nicht jede Achselhöhle identische Geruchsproben produziert, z. B. aufgrund des verstärkten Gebrauchs eines Arms als Folge der Lateralisierung. In der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, ob Geruchsproben aus der rechten und linken Achselhöhle, die von rechts- und linkshändigen Männern abgegeben wurden, von weiblichen Beurteilern unterschiedlich wahrgenommen wurden. Die Teilnehmer waren 38 Männer und 49 Frauen im Alter von 19-35 Jahren. Frische Geruchsproben (Wattepads, die 24 Stunden lang unter der Achsel getragen wurden) wurden hinsichtlich Attraktivität, Intensität und Männlichkeit bewertet, wobei linke und rechte Proben als unabhängige Stimuli präsentiert wurden. Ein seitenbezogener Unterschied zeigte sich nur bei Linkshändern (kein Unterschied bei Rechtshändern): Der Geruch aus der Achselhöhle der dominanten Seite (links) wurde maskuliner und intensiver bewertet als die andere Seite (rechts). Dieser Effekt beschränkte sich auf die Bewertungen einer begrenzten Gruppe von Frauen, d. h. derjenigen, die nicht hormonell verhüteten und sich schätzungsweise in der fruchtbaren Phase ihres Menstruationszyklus befanden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass künftige Studien, in denen axilläre Geruchsproben verwendet werden, linke und rechte Proben als wahrnehmungsmäßig gleichwertige Reize betrachten können, wenn die Teilnehmerproben repräsentativ für die Allgemeinbevölkerung sind, die einen relativ geringen Anteil linkshändiger Männer und spontan ovulierender fruchtbarer Frauen umfasst. Die Ergebnisse liefern auch neue Beweise für die unterschiedliche Empfindlichkeit von Frauen gegenüber biologisch relevanten Reizen während des Menstruationszyklus.“
Foto: flickr/jekert gwapo